Unter Umformung verstehen wir die Kaltumformung mittels Profilwalzprozessen mit hydraulischer, mechanischer bzw. elektromechanischer Einwirkung.
Man unterscheidet zwischen drei unterschiedlichen Rollverfahren:
Nein, unsere Gewindewalzmaschinen werden ohne Walzwerkzeuge ausgeliefert. Wir empfehlen unseren Kunden entsprechende Werkzeughersteller.
Wenn die Gewindelänge kürzer ist als die Breite des Walzwerkzeugs, spricht man von Einstichrollen. Diese Rollwerkzeuge weisen das gleiche Profil auf wie jenes, welches sich nach dem Rollvorgang auf dem Werkstück befindet. Beim Gewinderollen mittels Einstichverfahren wird das Profil beim Zustellen der Werkzeuge auf das Werkstück übertragen, wobei das Werkstück sich zwar dreht, jedoch axial nicht bzw. nur geringfügig wandert. Das Einstichrollverfahren ist notwendig im Fall von Werkstücken auf welchen sich der Gewindebereich vor oder nach einem Freistich oder unter Kopf befindet.
Es gibt unzählige Typologien von Bolzen/Schrauben deren Material, Form und Gewindeprofile zahlreichen unterschiedlichen Normen unterliegen und dementsprechend gefertigt werden. Es ist nicht übertrieben zu behaupten, dass es ohne Bolzen/Schrauben keine mechanische Industrie gäbe. Standardschrauben werden mit hohen Geschwindigkeiten und in großen Stückzahlen auf Mehrstufenpressen kaltgestaucht und anschließend mithilfe von sogenannten Flachbacken gerollt. Spezialschrauben sowie große Bolzen/Schrauben werden als Rohlinge auf Gewindewalzmaschinen mit 2 oder 3 zylindrischen Rollen gewalzt.
Bei sogenannten Schraubenbolzen handelt es sich um Verbindungsteile unterschiedlicher Länge mit Gewinde auf der gesamten Länge, die mittels Gewinderollverfahren gewalzt werden können. In der Vergangenheit wurden solche Teile mithilfe von Durchlaufrollen gerollt, doch heute werden häufig sogenannte teilkorrigierte Durchlaufrollen eingesetzt, wobei auf GOVAMA Maschinen die Rollköpfe geschwenkt werden. Schraubenbolzen werden gewöhnlich im Bauwesen, in der Schwerindustrie sowie für Verankerungen eingesetzt.
Auf einer 2-Rollen Gewinderollmaschine wird die Rollkraft mittels zwei Rollwerkzeugen auf das Werkstück übertragen. 2-Rollen Gewinderollmaschinen können eine Vielzahl von Werkstücken wie Verzahnungen, Schraubenbolzen, Schnecken, usw. gerollt werden.
Das Gewinderollen ist ein seit etwa einem Jahrhundert existierender Fertigungsprozess. Obwohl dieser Prozess zahlreiche Vorteile beinhaltet, wird er noch immer nicht flächendeckend eingesetzt. Im Vergleich zur Fertigung mittels Zerspanung, ist das Gewinderollen relativ günstig, schnell und gewährleistet eine höhere Gewindegüte. Mithilfe von hydraulisch, mechanisch bzw. elektromechanisch auf das Werkstück übertragenen Kräften wird dieses durch die sich drehenden Walzwerkzeuge gerollt. Der Energieaufwand ist bei diesem Fertigungsprozess wesentlich niedriger als beim Zerspanen, darüber hinaus ist die Standzeit der Werkzeuge beim Gewinderollen wesentlich höher als beim Zerspanen.
Hierbei handelt es sich um eine Maschine, mit Hilfe welcher Werkstücke mit zylindrischer Form bearbeitet werden können. Die Bearbeitung umfasst das Aufbringen von Gewinden, Rändeln, Verzahnungen, Schnecken, Spezialprofilen, usw. Mittels Gewinderollmaschinen werden bessere Produkte auf schnellere Weise gefertigt als mittels Zerspanung. Durch den Rollprozess wird die Molekularstruktur des Materials des Rohlings in eine bestimmte Richtung ausgerichtet und erlangt hierdurch eine höhere Qualität und Zugfestigkeit.
Unter Gewindewalzwerkzeugen versteht man im vorliegenden Fall die zum Gewindewalzen notwendigen Rollwerkzeuge, die auf Gewindewalzmaschinen zum Einsatz kommen. Das Rohmaterial der Werkzeuge wird entsprechend des Materials des zu rollenden Rohlings ausgewählt; hierbei kommen entweder sogenannter Normal (Werkzeug)-Stahl oder Sonder-Stahl zum Einsatz. Gewindewalzwerkzeuge können hunderte, ja, in gewissen Fällen, tausende von Werkstücken rollen.
Diese Art von Gewindewalzwerkzeugen werden für Werkstücke mit langen Gewindelängen eingesetzt. Das Rollverfahren mithilfe von Durchlauf-Rillenrollen ist schneller und daher kostengünstiger als jenes mittels teilkorrigierten Durchlaufrollen. Auf den Werkzeugen befindet sich kein Gewinde mit Steigung, sondern Rillen, wobei die Gewindesteigung durch das Schwenken der Rollköpfe sowie dem durch das Drehen der Spindeln erzeugten Vorschub erzeugt wird.
Die Lenksysteme sowie Spursysteme aller Arten von Fahrzeugen benötigen kardanische Komponenten, sogenannte Kugelzapfen. Je nach Art und Hersteller des Fahrzeugs gibt es eine Unmenge an unterschiedlichen Typologien, Formen und Größen von Kugelzapfen. Die Rohlinge dieser Komponenten werden zunächst mithilfe von Mehrstufenpressen im Kaltstauch-Verfahren gefertigt, dann zerspant, und schlussendlich wird mithilfe von Walzmaschinen am Schaft ein Gewinde gerollt sowie das Kugelende geglättet. Für letztere beiden Bearbeitungsgänge haben wir spezielle Maschinen entwickelt, welche höchste Fertigungseffizienz ermöglichen.
Schraubenbolzen können lediglich an einem Ende sowie an beiden Enden ein Gewinde aufweisen. Mithilfe unserer speziellen Doppelsatz-Rollmaschinen können Schraubenbolzen mit beidseitigem Gewinde schnell und einfach gerollt werden.
Unter dem Begriff Kaltumformung versteht man im Allgemeinen einen Umformprozess, bei welchem die Grenzen der plastischen Verformung unter Anwendung einer Rollkraft überschritten werden. Auch das Gewinderollen ist prinzipiell ein Prozess der Kaltumformung; nur selten werden Rohlinge im Warmzustand gerollt. Beim Gewinderollen wird die ursprüngliche Molekularstruktur des Rohmaterials durch die Anwendung der Rollkraft umstrukturiert. Die erlangte Molekularstruktur des Werkstückes weist nach dem Rollen eine höhere Zugfestigkeit als vor dem Rollvorgang auf. Dies trifft nicht nur auf die gerollte Oberfläche des Werkstückes zu, sondern auch im Schaftinneren nimmt die Zugfestigkeit in gleichem Maße zu.
Bei Verzahnungen handelt es sich um eine Art Verbindungsteilen, bei welchen hohe Kräfte axial übertragen werden können, wobei die ineinandergreifenden Komponenten axial verschoben werden können. Auf unseren 2-Schlitten Maschinen können Verzahnungen bis zu Modul 1,5 gemäß DIN 5480 gefertigt werden. Auch Verzahnungen mit hohen Toleranzwerten können gefertigt werden.
Hierbei handelt es sich um spezielle Befestigungsteile mit Sonderprofilen für die Anwendung im Bauwesen sowie für Verankerungen aller Art. Ankerbolzen können mithilfe von 2-Rollen Maschinen gefertigt werden. Ankerbolzen haben üblicherweise Außendurchmesser von 17, 22, 24, 27, 32 mm.
Auf 3-Rollen Maschinen werden die Rollkräfte über 3 Rollen auf das Werkstück verteilt. Mithilfe von 3-Rollen Maschinen werden üblicherweise insbesondere Hohlteile gerollt, wie z. B. Stellfüße für Baugerüste. Ebenso wie bei unseren 2-Rollen Maschinen können die Rollköpfe bei unseren 3-Rollen Maschinen geschwenkt werden, um den Vorschub beim Durchlaufverfahren zu beschleunigen.